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Aussichtsreiche Bergwanderung inmitten wilder und idyllischer Bündner Landschaften.

 


Auf den Spuren der Römer

Die Wanderung startet auf dem Julierpass, welcher den Oberhalbstein mit dem Engadin verbindet. Bereits die Römer nutzten ihn als Alpenübergang, parallel zum Septimer- und zum Splügenpass. Heute bringt das Postauto Wanderfreudige bequem in das geschichtsträchtige Gebiet. Der erste Postautokurs fährt zwar relativ spät, doch die Zeit reicht für einen kurzen Kaffee vor dem Abmarsch im Ospizio La Veduta. Unmittelbar daneben, bei der Postautohaltestelle Julier La Veduta, beginnt die Wanderung. Der Wegweiser zeigt 50 Minuten bis zum Grevasalvassee und 2 Stunden bis zur Fuorcla Grevasalvas an.

 

Rasch wird an Höhe gewonnen und bald weicht der Verkehrslärm der Julierpassstrasse der Stille der Bergwelt. Etwas weiter östlich, auf der eigentlichen Passhöhe, zeigt sich der rote Turm. Die markante Spielstätte des Kulturfestivals Origen dient als temporäres Theaterhaus und ist inzwischen weit über die Landesgrenze für ihre Tanz-Inszenierungen bekannt.

 

Postkartensujet par excellence

Nach knapp einer Stunde wird der Grevasalvassee erreicht. Idyllisch eingebettet zwischen imposanten Berggipfeln ergeben der See und das nahe gelegene Flachmoor ein Postkartensujet par excellence. Vereinzelte Fischer säumen das Seeufer. Die Gebirgslandschaft wird nun zunehmend rauer, der Weg steiler und beschwerlicher. Kurz vor der Passhöhe werden Geröllfelder und Steinblöcke überquert.

 

Auf der Fuorcla Grevasalvas thront eine hölzerne Sitzbank mit atemberaubender Aussicht. Die Steinwüste nördlich des Passes wird abgelöst von der traumhaften Sicht auf die Engadiner Seenplatte und die Berninagruppe. Wenn der Wind es zulässt, ist diese Bank der perfekte Rastplatz.

 

Zum Schluss durch das Heididorf

Der Abstieg über den sonnigen Südhang ist anfangs noch steil und führt ein weiteres Mal über grobe Steinblöcke. Die zahlreichen weiss-rot-weissen Markierungen auf den Felsen vereinfachen die Wegfindung. Etwa eine Stunde dauert der Abstieg bis zu der Weggabelung auf der Ebene Plaun Grand. Hier wird der Weg Richtung Grevasalvas eingeschlagen. Was folgt, ist ein gemütliches Auslaufen und ein Besuch des Heididorfes. In Grevasalvas wurde 1978 die 26-teilige Fernsehserie «Heidi» gedreht. Vom malerischen Dörfchen folgt der Wanderweg einer kleinen Zufahrtsstrasse ans Ufer des Silsersees. Ab Plaun da Lej fährt das Postauto via St. Moritz zurück auf den Julierpass.

Karte Fuorcla Grevasalvas

La Veduta Fuorcla Grevasalvas Plaun Grand Plaun de Lej

 

Start Julierpass, La Veduta
Ziel Plaun da Lej am Silsersee
Charakteristik

Aussichtsreiche Wanderung für geübte, trittsichere Bergwandernde.

Vorsicht, nördlich der Fuorcla Grevasalvas kann es bis im Frühsommer Schneefelder haben.

Die Route ist durchgehend markiert, führt jedoch teilweiseweglos über Steinblöcke und Geröllfelder.

Anreise Mit dem Postauto bis Julier, La Veduta.
Rückreise Mit dem Postauto ab Plaun da Lej (Achtung, nur wenige Kurse zurück auf den Julierpass).
Route La Veduta, 2233 m ü. M. – Leg Grevasalvas, 2390m ü. M. – Fuorcla Grevasalvas, 2687 m ü. M. – Plaun Grand,2283 m ü. M. – Grevasalvas, 1940 m ü. M. – Plaun da Lej,1798 m ü. M
Zeit ca. 4,5 Stunden
Schwierigkeit T3
Distanz 10 Kilometer
Höhendifferenz Aufstieg 570 Hm, Abstieg 1000 Hm
Austrüstung Normale Bergwanderausrüstung (Wanderstöcke für den Abstieg von Vorteil) und Picknick.
Verpflegungsmöglichkeiten Jeweils ein Restaurant am Start- und Zielort, keine Verpflegungsmöglichkeiten unterwegs
Wanderkarten Wanderkarte 268T Julierpass 1:50'000 oder Landeskarte 1256 Bivio und 1276 Val Bregaglia 1:25’000
Info www.graubuenden.ch
www.engadin.ch
www.origen.ch
Valérie Chételat

Fotografin und Wanderleiterin mit eidg. Fachausweis, leitet Wanderungen, Schneeschuhtouren und Trekkings im In- und Ausland.

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