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Rundwanderung auf den Jurahöhen zwischen den Kantonen Jura und Solothurn. 


Delémont oder Delsberg 

Knapp 15 Kilometer östlich des Kantonshauptorts Delémont, oder eben Delsberg, startet die Wanderung zur Sprachgrenze. Keine Angst, diese Wanderung ist auch für nicht bilinguale Personen geeignet. Von der Bushaltestelle «Montsevelier, village» führt der Weg über den Place de la République zur imposanten Dorfkirche Saint-Georges. Die im neugotischen und neuromanischen Stil erbaute Kirche stammt aus dem Jahre 1901. Das landwirtschaftlich geprägte Dorf, nur wenigen unter dem Namen Mutzwil bekannt, liegt in einer Senke, umrahmt von hohen Jurakämmen. 

La petite porte des Welches

Schon nach wenigen Gehminuten ist der Dorfrand erreicht und alte Rotbuchen säumen den Weg. Nach dem Hof Essert Gendlin wird der Pfad schmaler und anspruchsvoller. Im relativ steilen Gelände werden 150 Höhenmeter durch den Wald hinauf zum Welschgätterli überwunden. «La petite porte des Welches», ein felsiger Passübergang, bildet die deutsch-französische Sprach- und die solothurnisch-jurassische Kantonsgrenze. Ein grosser Holztisch mit Bänken lädt hier zur Rast. Der Standort bietet keine Aussicht und nur wenig Sonnenschein. Ideal für heisse Sommertage. Wer in kühleren Jahreszeiten unterwegs ist, wird wenig später sonnigere Pausenplätzchen antreffen. 

Grenzkamm zwischen Solothurn und Jura

Vom Welschgätterli führt die Route dem Grenzkamm entlang nach Südosten. Unterwegs illustriert eine Infotafel historische Funde aus den 1980er-Jahren. Tonscherben lassen auf eine Besiedlung im 7. Jahrhundert schliessen. 
Praktisch hangparallel führt der Trampelpfad weiter in Richtung Le Greierlet. Weiss der Geier, woher dieser Name stammt! Klar ist, dass der Weg nun bis kurz nach Le Champre stetig ansteigt. Immer wieder bieten sich auf schönen Lichtungen Weitblicke über das Val Terbi in Richtung Delémont oder das Laufental auf der gegenüberliegenden Seite. 

Von Morschwiler nach Mutzwil

Durch einen lauschigen Wald, je nach Jahreszeit voller Pilze oder Bärlauch, und später einem Bach entlang schlängelt sich der weitere Wegverlauf ab Le Champre in einer knappen Stunde ins 500-Seelen-Dorf Mervelier runter. Auch für diesen Ort am Scheltenbach (La Scheulte) gab es einst einen deutschen Namen: Morschwiler. Die letzte Dreiviertelstunde führt mit wenigen Höhenunterschieden an Weiden und Äckern vorbei zurück zum Ausgangsort Montsevelier oder, wer es lieber mag, Mutzwil.

Karte Wandertipp Val Terbi

Montsevelier – Welschgätterli – Le Champre – Mervelier – Montsevelier

Start Montsevelier JU
Ziel Montsevelier JU
Charakteristik Rundwanderung mit teilweise relativ steilen Auf- und Abstiegen

Anreise

Mit dem Bus bis Montsevelier, village
Rückreise Mit dem Bus ab Montsevelier, village
Route

Montsevelier 564 m ü. M. – Welschgätterli 810 m ü. M. – Le Champre 980 m ü. M. – Mervelier 589 m ü. M. – Montsevelier 564 m ü. M.

Zeit ca. 4 Stunden
Schwierigkeit T1/T2. Als lokale Route Nr. 454 markiert
Distanz 11,5 km
Höhendifferenz Aufstieg 700 m, Abstieg 700 m
Ausrüstung Normale Wanderausrüstung, Wanderschuhe mit gutem Profil, evtl. Trekkingstöcke, Picknick
Verpflegungsmöglichkeiten Restaurant La Couronne de Mervelier
Wanderkarten Wanderkarte 223T Delémont 1:50’000 oder Landeskarte 1087 Passwang 1:25’000
Info

www.juratourisme.chwww.val-terbi.ch

 

Valérie Chételat

Fotografin und Wanderleiterin mit eidg. Fachausweis, leitet Wanderungen, Schneeschuhtouren und Trekkings im In- und Ausland.

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