
Was das Leben versüsst.
Darf es weniger süss sein?
Das süsse Leben einer Ernährungsberaterin wirft immer wieder Fragen auf. So auch beim Nachbarschafts-Grillfest im Quartier.
Es läuft immer etwa ähnlich ab, egal ob im geschäftlichen oder im privaten Umfeld, bei einem ungezwungenen Apéro, einem spontanen Grillfest, einem gediegenen Dîner im Restaurant oder einem gemütlichen Abendessen im privaten Rahmen. Sobald irgendwie ruchbar wird, dass ich Ernährungsberaterin bin, wird es verlegen still und kaum jemand traut sich, vergnügt weiter zu essen – ausser mir!
Freude, Genuss und Gesellschaft beim Essen sind mir persönlich sehr wichtig. Dem Klischee, dass Ernährungsfachpersonen nur «Gesundes» essen und streng auf fettarm und zuckerfrei achten, möchte ich vehement widersprechen. Den süssen Spitz der Schweizer Lebensmittelpyramide koste ich beim Festen und Feiern liebend gerne aus und sage zu einem Dessert nicht nein. Im Alltag bevorzuge ich jedoch bei Kaugummi und Bonbons die «sugar free»-Variante, nur schon meinen Zähnen zuliebe.
Meine Favoriten gegen den Durst sind ungesüsste Getränke, meistens Hahnenwasser. Und weil nicht nur Zucker, sondern auch die Abwechslung das Leben süss macht: Zwischendurch kohlensäurehaltiges Mineralwasser, selbst angesetztes infused water (je nach Saison Rhabarber-, Erdbeer- oder Ingwerstücke ins Hahnenwasser und ziehen lassen) oder in der kalten Jahreszeit einen seelenwärmenden Früchtetee. Light- oder Zero-Getränke sind für meinen Geschmack zu süss und klebrig und deshalb, obwohl kalorienfrei, keine Alternative.