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Nicola Spirig Rückblick
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Nicola Spirig Rückblick

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Rückblick

Im September 2022 gab die Atupri Gesundheitsbotschafterin Nicola Spirig bekannt, dass sie per sofort ihre Karriere als Triathletin beenden und in einen neuen Lebensabschnitt starten würde. Für uns blickt die Olympiasiegerin zurück auf drei Momente in ihrer Karriere, die ihr besonders unter die Haut gingen.


Der Olympiasieg

Da fällt mir als erstes der Olympiasieg 2012 in London ein. Diesen kann man emotional wahrscheinlich nicht mehr toppen. Schon das Gewinnen an den olympischen Spielen ist so etwas Spezielles und Unglaubliches. Aber dann das Stehen auf diesem Podium, am wichtigsten Wettkampf, den es überhaupt gibt, und die Schweizer Nationalhymne zu hören – diese Gefühle sind unbeschreiblich. Ich war aber auch unglaublich erleichtert, dass es vorbei war. Und so dankbar gegenüber all diesen Menschen, meiner Familie, die mich begleitet hat, meinem Team, das mich dorthin gebracht hat. Und sehr stolz, dass ich so eine Leistung geschafft habe. 

Weltcup in Hamburg

Dieses Erlebnis am Weltcup in Hamburg ist mir negativ unter die Haut gegangen. Ich war verletzt, wollte starten, konnte aber nicht starten aufgrund der Verletzung. Reto, mein Mann, ist aber bei den Männern gestartet und ich habe zu Hause live am Fernseher zugeschaut. Und so habe ich gesehen, wie Reto mit dem Velo gestürzt ist. Dann ist die Kamera weggeschwenkt. Das letzte Bild, das ich gesehen habe, war, wie Reto dort lag und sich nicht bewegte. Ich habe sofort alle angerufen, meine Eltern, die Coaches, aber niemand hat abgenommen, weil es vor Ort so laut war. Bis ich die Information hatte, dass Reto zwar verletzt, aber dass alle wichtigen Funktionen okay sind, sind einige sehr schwierige Minuten vergangen. 2016 dann, als ich in Abu Dhabi gestürzt bin und mir die Hand gebrochen habe, bin ich direkt wieder aufs Velo gestiegen und zurück in die Wechselzone gefahren, weil ich wusste, dass es dort eine Kamera hat. Sodass alle Zuhause sehen, dass ich okay bin.

Das Comeback nach einer Verletzung

Ich hatte lange vor den olympischen Spielen 2008 Kniebeschwerden und konnte nicht richtig laufen. Damals war ich in einem Trainingslager auf den Philippinen. Und das einzige Lauftraining, das ich im Hinblick auf die Qualifikationswettkämpfe absolvieren konnte, war aufwärtslaufen. Mein Trainer hatte dann die Idee, dass ich jeweils einen Hügel hochrennen und mit einem Taxi wieder runterfahren könnte. Das war also mein einziges Training, das ich in Vorbereitung auf die Qualifikationswettkämpfe für die olympischen Spiele in Peking absolvieren konnte. Und dann bin ich sechste geworden und habe die Qualifikation geschafft. Das war wie ein Sieg für mich. Ich war sehr stolz auf mich. Ich habe das Beste aus der Situation gemacht. Trotz Tagen voller Verzweiflung habe ich eine super Performance geschafft. Diese Erinnerung ist für mich sehr speziell und mit grossen Emotionen verbunden.
 

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