So kommt eine Prämie zustande

Wer in der Schweiz lebt oder arbeitet, muss sich bei einer schweizerischen Krankenkasse grundversichern lassen und bezahlt für den Versicherungsschutz eine sogenannte Versicherungs- oder Krankenkassenprämie. Die Höhe der Krankenkassenprämie in der Grundversicherung hängt von verschiedenen Faktoren ab und ändert sich jährlich. Die Prämienfestlegung ist streng reguliert und folgt einem klaren Prozess. Wir zeigen Ihnen, wie das genau geht.

Atupri - Mann und Frau arbeiten am Küchentisch

Mit dem Bundesgesetz über die Krankenversicherung (KVG) möchte der Bund gewährleisten, dass die gesamte Schweizer Wohnbevölkerung über eine Grundversicherung verfügt und somit bei Krankheit, Unfall oder Mutterschaft eine angemessene und qualitativ hochstehende medizinische Betreuung erhält. Für diesen Versicherungsschutz bezahlen Sie regelmässig einen festgelegten Betrag – eine sogenannte Prämie.

Die von Ihnen bezahlten Prämien kommen nach dem Solidaritätsprinzip überall dort zum Einsatz, wo sie von Versicherten für medizinische Leistungen benötigt werden. Versicherte, die aktuell gesund sind, unterstützen mit ihrem Beitrag die Versicherten, die gerade Behandlungen in Anspruch nehmen.  

95.4 % der Einnahmen durch Prämien fliessen in medizinische Leistungen. Nur 4.6 % werden für die Verwaltungskosten von Atupri benötigt. Damit liegt Atupri unter dem Schweizer Durchschnitt von 4.8%.

So wird die jährliche Prämie berechnet

Die Prämienhöhe der Grundversicherung ändert sich jährlich aufgrund verschiedener Faktoren. Die genauen Zahlen müssen von den Krankenkassen jeweils bereits im Sommer für das darauffolgende Jahr festgelegt und durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) genehmigt werden. Das läuft so ab:

Schritt 1: Analyse und Berechnung

Atupri analysiert anhand des vergangenen Geschäftsjahres für jedes Prämiensegment:

  • Die Leistungsverpflichtungen *
  • Das Ergebnis des Risikoausgleichs **
  • Die Verwaltungskosten ***
  • Die Prämieneinnahmen
  • Die Rückstellung und die Reserven
  • Die Anzahl der Versicherten

 Dann berechnet und schätzt Atupri für das aktuelle Jahr und das Prämienjahr:

  • Die erwarteten Leistungskosten
  • Das erwartete Ergebnis des Risikoausgleichs **
  • Die erwarteten Verwaltungskosten ***

Basierend darauf bestimmt Atupri neuen Prämien, wobei sie die erwarteten Kosten aus Leistungen, Risikoausgleich und Verwaltungskosten den Prämieneinnahmen gleichstellt. 

* Ausbezahlte Leistungen gemäss dem gesetzlich vorgeschriebenen Leistungsumfang der obligatorischen Krankenpflegeversicherung.

** Der Risikoausgleich sorgt für einen finanziellen Ausgleich zwischen den Krankenkassen. Versicherer mit einer guten Risikostruktur ihrer Versicherten (u.a. Personen mit geringem Erkrankungsrisiko), bezahlen Ausgleichszahlungen an Versicherer mit einer schlechten Risikostruktur.

*** Kosten für Verwaltungsleistungen. Dazu gehören u.a. Personalaufwand, Marketing- und Kommunikationsaufwand, Mietkosten, Büroeinrichtung, Postgebühren etc.


Schritt 2: Einreichung des Dossiers

Atupri reicht beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) ein umfassendes Dossier ein. Dieses enthält:

  • die analysierten Ergebnisse des vergangenen Geschäftsjahres
  • die Hochrechnungen des laufenden Jahres
  • die Angaben zu den Versichertenbeständen
  • das berechnete Budget für das Folgejahr
  • und natürlich die neuen Prämien

Schritt 3: Das BAG überprüft und bestätigt

Jetzt ist das BAG am Zug. Es sorgt dafür, dass:

  • die Prämien den erwarteten Kosten entsprechen
  • die Prämienrabatte gesetzeskonform sind
  • die Versicherer über ausreichende Reserven verfügen

Das BAG prüft die eingereichten Budgets aufgrund von:

  • Kostenprognosen
  • Erfahrungswerten
  • Kostenunterschieden zwischen den Kantonen
  • Budgetunterschieden zwischen den verschiedenen Versicherern

Es gibt die Prämien nach erfolgreicher Prüfung frei.

Ihre individuelle Prämie variiert nach Altersgruppe (Kinder 0-18 Jahre, junge Erwachsene 19-25 Jahre, Erwachsene 26+ Jahre), Kanton, Region, dem gewählten Versicherungsmodell, der Höhe der Franchise (Ihre jährliche Kostenbeteiligung) sowie einem allfälligen Rabatt, wenn Sie Unfallleistungen durch Ihren Arbeitgeber beziehen.

Alle Krankenversicherer sind gesetzlich verpflichtet, kostendeckende Prämien festzulegen. Prämien unterhalb der erwarteten Kosten festzulegen, ist gesetzlich verboten. Trotzdem bemüht sich Atupri, die Prämien so niedrig wie möglich zu halten.

Schweizerische Krankenkassen unterliegen einem Gewinnverbot. Sie dürfen mit der Grundversicherung keinen Gewinn erzielen. Die Kassen betreiben mit Prämienerhöhungen keine Gewinnmaximierung, sondern kommen ihren rechtlichen Verpflichtungen nach. Allfällige Gewinne müssen den gesetzlich vorgeschriebenen Reserven zugeteilt werden und kommen somit wieder den Versicherten zugute.

Welche Faktoren führen zu einem Prämienanstieg?

Folgende Gründe können für steigende Prämien in der Schweiz genannt werden:

  • der medizinische und technologische Fortschritt, der in teureren Behandlungsmethoden resultiert
  • die steigende Lebenserwartung in der Schweiz
  • eine höhere Nachfrage nach Gesundheitsleistungen und ein höheres Angebot
  • die Erweiterung des Leistungsangebots in der Grundversicherung
  • die steigende Anzahl an ambulanten Behandlungen in Spitälern, deren Kosten zu 100 % von der Grundversicherung übernommen werden

Unser Beitrag für eine positive Prämienentwicklung

  • Die Rechnungskontrolle: Atupri prüft alle Rechnungen von Leistungserbringern auf ihre vertragliche, tarifliche und gesetzliche Richtigkeit. Die Rechnungskontrolle ist ein wichtiges Instrument gegen den Kostenanstieg, und signalisiert den Leistungserbringern, dass Atupri genau hinschaut
  • Die gezielte, vielfältige und individuelle Förderung des gesunden Lebensstils der Versicherten durch Atupri
  • Atupri treibt die Digitalisierung voran und steigert dadurch unter anderem auch die Effizienz, beispielsweise mit der Atupri Medgate App, mit der myAtupri App und mit dem digitalen Kundenportal
  • Produktinnovationen wie das volldigitale Grundversicherungsmodell SmartCare
  • Die Integration von zeit- und ressourcensparenden Innovationen wie:

    • Der Tarmed-Übersetzer, der Ihre Arzt- und Spitalrechnungen ganz einfach übersetzt
    • Der VICARD, Ihrer volldigitalen Versicherungskarte
    • BetterDoc, dem Online-Service, der die Qualität von Ärztinnen, Ärzten und Spitälern misst und Ihnen die passendsten empfiehlt

Prämien sparen bei der Krankenkasse

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