Veröffentlicht am 09.08.2024 in Prävention

Selbstfürsorge lernen: Wie man jeden Tag ein bisschen glücklicher wird

Selbstfürsorge ist wie ein Wellness-Wochenende - jeden Tag! Was Selbstfürsorge bedeutet, warum sie so wichtig ist und wie Sie kleine Wohlfühlrituale in Ihren Alltag einbauen können, erfahren Sie in unseren Tipps.
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Das Wichtigste in Kürze 

  • Selbstfürsorge bedeutet, bewusst Massnahmen zu ergreifen, um Wohlbefinden und Resilienz zu fördern. Dazu gehört, auf die eigenen körperlichen, geistigen und emotionalen Bedürfnisse zu achten.
  • Selbstfürsorge ist wichtig, um ein ausgeglichenes und erfülltes Leben zu führen.  
  • Selbstfürsorge heisst, auf das eigene Wohlergehen zu achten, ohne dabei anderen zu schaden. Im Gegensatz dazu zeichnet sich Egoismus durch die Missachtung der Bedürfnisse anderer aus. Selbstfürsorge stärkt uns, sodass wir auch anderen besser beistehen können.  
  • Ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung, Bewegung, und das Nein-Sagen ohne Schuldgefühle gehören genauso dazu wie kleine Verwöhnrituale – ein Kaffee in Ruhe, ein entspanntes Schaumbad, Zeit mit Freunden. 

Definition: Was ist Selbstfürsorge? 

Selbstfürsorge bedeutet, sich aktiv und bewusst um die eigene Gesundheit und das persönliche Wohlbefinden zu kümmern. Dabei geht es um mehr als die richtige Ernährung und ausreichend Schlaf. Selbstfürsorge besteht aus vielen kleinen Handlungen und Entscheidungen, die sich positiv auf Körper, Geist und Seele auswirken. Dazu gehören zum Beispiel auch Sport, Ruhe und Entspannung, gelebte soziale Beziehungen, das Setzen von Grenzen, ein guter Umgang mit Druck und Zeit für Hobbys.  

Unsere Zeit ist geprägt von Stress, Hektik und psychischen Belastungen. Die Menschen müssen sich immer schneller an neue Rahmenbedingungen anpassen und Multikrisen drücken auf die Stimmung – das Gefühl, ein Rädchen im Getriebe zu sein, ist bei vielen allgegenwärtig. Studien zeigen einen besorgniserregenden Trend: Immer mehr Menschen leiden unter psychischen Problemen wie Depressionen, Angststörungen und Burnout. Laut einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben Depressionen und Angststörungen zwischen 2005 und 2015 weltweit um fast 50 Prozent zugenommen. Es ist daher wichtig, dass wir unserer psychischen Gesundheit mehr Aufmerksamkeit schenken. Selbstfürsorge spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn sie stärkt unsere Widerstandskraft.  

Gute Gewohnheiten können das Stressniveau wirksam senken und die Lebensqualität nachhaltig verbessern. Selbstfürsorge ist also kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, um in einer immer anspruchsvolleren Welt psychisch gesund zu bleiben. So wie ein Handy nicht mehr funktioniert, wenn der Akku leer ist, braucht auch der Mensch Zeit, um wieder Kraft zu tanken.  


Anzeichen für mangelnde Selbstfürsorge 

Fühlen Sie sich oft so erschöpft, als wären Sie gerade einen Marathon gelaufen? Die folgenden Symptome sind Warnzeichen dafür, dass Sie Ihre Selbstfürsorge vernachlässigt haben:   

  • Sie fühlen sich ständig müde und ausgelaugt.
  • Hobbys und Interessen kommen zu kurz, weil Sie sich immer um andere kümmern und Ihre eigenen Bedürfnisse hinten anstellen. 
  • Schlafprobleme, Gereiztheit und eine geringe Frustrationstoleranz sind normal geworden.
  • Gesunde Ernährung und regelmässige Bewegung haben keinen Platz in Ihrem Leben.
  • Sie ziehen sich sozial zurück und haben kaum noch Kontakt zum Freundeskreis. 
  • Sie denken oft: «Ich kümmere mich später darum» – aber dieses Später kommt nie? 

Es ist an der Zeit, einen Gang zurückzuschalten. Schenken Sie dem wichtigsten Menschen in Ihrem Leben mehr Liebe und Aufmerksamkeit – sich selbst! 


Selbstfürsorge versus Egoismus 

Eltern kennen das: Wenn sie selbst müde und gereizt sind, steht die ganze Familie Kopf. Kinder und Jugendliche reagieren wie ein Seismograph auf die Stimmung rundherum. Selbstfürsorge ist also nicht nur ein Geschenk an uns selbst, sondern auch an all jene, mit denen wir unser Leben teilen. 

Self Care wird allerdings oft missverstanden und fälschlicherweise mit Egoismus gleichgesetzt. Doch zwischen diesen beiden Konzepten liegt ein fundamentaler Unterschied: Selbstfürsorge ist die bewusste Entscheidung, sich um die eigenen körperlichen, geistigen und seelischen Bedürfnisse zu kümmern, damit ein gesundes und ausgeglichenes Leben möglich ist. So können wir den Anforderungen des Lebens mit Schwung und Freude begegnen und für andere da sein, ohne dabei auszubrennen. 

Egoismus hingegen ist die übermässige Fokussierung auf die eigenen Wünsche und Bedürfnisse auf Kosten anderer. Egoistisches Verhalten nimmt wenig Rücksicht auf die Menschen rundherum und strebt vorrangig danach, den eigenen Interessen zu dienen. 


Tipps: Ideen zur Selbstfürsorge 

Von einer ausgelassenen Tanzeinlage vor dem Spiegel bis hin zum gemütlichen Rückzugsorten in Ihrem Zuhause – jeder dieser Tipps auf unserer Selbstfürsorge-Liste ist ein Schritt zu einem liebevolleren Umgang mit sich selbst. Lassen Sie sich inspirieren! 

Aufräumen, als gäbe es kein Morgen: Seien es alte Klamotten, die an «modische Fehltritte» erinnern oder emotionale Altlasten wie Erinnerungen an eine vergangene Liebe – weg damit! Machen Sie Platz für Neues (und ja, auch Tupperdosen ohne Deckel gehören dazu). 

Ein Spaziergang a day keeps the doctor away: Ein täglicher Spaziergang ist nicht nur gesund, sondern auch eine super Ausrede, um dem inneren Stubenhocker zu entfliehen. Die frische Luft wirkt Wunder – und Ihre Nachbarschaft hat sicher mehr zu bieten hat als den immer gleichen Spazierweg. 

Gewohnheiten sind langweilig, aber Gold wert: Sie tun gut und geben Halt, wenn das Leben mal wieder Achterbahn fährt. Pflegen Sie kleine, lieb gewonnene Rituale, und wenn es nur der morgendliche Cappuccino auf der Fensterbank ist. 

Gemütlichkeit: Eine Viertelstunde mit der Lieblingsdecke, guter Musik und einer brennenden Kerze – manchmal reicht das schon, um die komplizierte Welt für einen Moment auszublenden. Bonuspunkt: die Lieblingssocken. 

Seien Sie Ihr Bodyguard: Nehmen Sie sich Zeit für Ihren Körper. Spüren Sie im Liegen mit geschlossenen Augen nacheinander jeden Körperteil und geniessen Sie das Gefühl, Ihr Gewicht an den Boden abzugeben.   

Wild und frei tanzen: Drehen Sie Ihre Lieblingsmusik auf und tanzen Sie nach Lust und Laune. Das ist sehr befreiend, hebt die Stimmung und löst Verspannungen. Übrigens: Mit der richtigen Musik macht auch das Putzen viel mehr Spass. 

Sich selbst umarmen (egal wie die anderen gucken): Manchmal braucht man einfach eine Umarmung – und wer kann das besser als man selbst? Wenn es sich komisch anfühlt, fangen Sie mit einer entspannten Selbstmassage an. Das ist ein bisschen wie ein Date mit sich selbst. 

Welche Kleidung passt zum Tag?Überlegen Sie morgens, wie Sie sich den Tag über fühlen wollen und wählen Sie die passende Kleidung. Liegt Sie einen Tag voller Herausforderungen vor Ihnen? Entscheiden Sie sich für ein Outfit, das Ihnen Kraft und Selbstvertrauen gibt – vielleicht etwas in Ihrer Lieblingsfarbe oder ein besonders schönes Stück. Für einen Tag voller Ruhe und Gemütlichkeit sind kuschelige, bequeme Lieblingsstücke genau das Richtige.  

Suchen Sie die Stille (oder zumindest einen ruhigen Raum): Ein paar Minuten der Ruhe können wie ein Kurzurlaub für Ihren Geist wirken. Finden Sie einen friedlichen Ort, wo Sie für kurze Zeit dem Alltag entfliehen können. Selbst das Badezimmer zählt, wenn es der einzige freie Raum ist. 

Nein sagen: Erlauben Sie sich, Ihre Gefühle ehrlich wahrzunehmen. Dazu gehört es, Grenzen zu setzen, um Überforderung zu vermeiden und ‹Nein› sagen zu können, ohne sich schuldig zu fühlen. Ein Nein darf auch humorvoll sein, wie zum Beispiel: «Danke, aber wenn ich noch ein Stück Kuchen esse, kann ich eine Karriere als Sumo-Ringer starten!» 


Wie Selbstfürsorge Beziehungen beeinflusst 

Wenn Sie sich um sich selbst kümmern, strahlen Sie gute Energie aus – das spüren auch Ihre Mitmenschen. Sie haben mehr Geduld, Einfühlungsvermögen und die Kraft, anderen zu helfen. Kurz gesagt, Selbstfürsorge ist der Schlüssel zu gesunden, ausgeglichenen Beziehungen. Wer sich Zeit für sich selbst nimmt, sorgt nicht nur für sein eigenes Wohlbefinden, sondern stärkt auch die Bindung zu seinen Lieben. Investieren Sie in sich selbst und Ihre Beziehungen werden es Ihnen danken! 

Kleine, dauerhafte Routinen im Alltag, wie eine kurze Meditation am Morgen oder eine handyfreie Zeit am Abend, helfen mehr Selbstfürsorge in den Alltag zu integrieren und die Batterien wieder aufzuladen. Ein Spaziergang in der Natur, ein entspannendes Bad oder ein gutes Buch – finden Sie heraus, was Ihnen gut tut.

Unser Tipp: Selbstfürsorge ist eine Reise, kein Sprint, kein Leistungssport. Nehmen Sie sich Zeit, probieren Sie Neues aus und geniessen Sie es, sich etwas Gutes zu tun


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